Rückblick zum Workshop „Maßnahmenentwicklung“ im Bereich Mobilität

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Gruppe 2

Austausch im Rahmen des Mobilitätskonzepts

Am 02. Juli 2024 fand ein Workshop zur Maßnahmenentwicklung für nachhaltigere Mobilität an der FAU statt. Dieser wurde im Rahmen des Mobilitätskonzepts der FAU organisiert, welches derzeit mit Unterstützung von PB Consult erarbeitet wird. Interne Expertinnen und Experten der FAU sowie externe Stakeholder kamen zusammen und diskutierten an fünf Thementischen mögliche Maßnahmen und die zu beachtenden Hürden. Anschließend wurden die Ergebnisse dem Plenum vorgestellt.

Ein paar ausgewählte Ergebnisse stellen wir nun vor:

  • Thementisch 1: Jobticket
    Über 40 % der Mitarbeitenden gaben in der Mobilitätsbefragung an, dass ein vergünstigtes Ticket für den ÖPNV ihr Mobilitätsverhalten am stärksten Richtung nachhaltige Mobilität beeinflussen würde. In anderen Bundesländern gibt es bereits ein vergünstigtes Jobticket für Mitarbeitende an Hochschulen, wie z. B. an der Universität Konstanz (Baden-Württemberg) und der Universität Dresden (Sachsen). In Bayern ist eine Bezuschussung des ÖPNV-Tickets durch den Freistaat derzeit jedoch nicht möglich. Die erarbeiteten Lösungsvorschläge umfassen einen Austausch zwischen dem VGN und der Universitätsleitung, sowie das Bilden einer Allianz von bayerischen Hochschulen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
  • Thementisch 2: Anbindung Südgelände
    Bei der Verkehrsmittelwahl unter den Studierenden ist der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Campus Erlangen-Süd am größten im Vergleich zu den restlichen Standorten. Die Auswertung der Mobilitätsbefragung ergab, dass vor allem eine bessere Verkehrsanbindung mit dem ÖPNV die Voraussetzung für den Umstieg auf den Umweltverbund darstellt. Bemängelt wurden insbesondere die Notwendigkeit von mehrfachen Umstiegen und überfüllte Busse. Die erarbeiteten Vorschläge des Thementisches umfassen optimierte Buslinien und ergänzend die Einführung von Schnellbussen.
  • Thementisch 3: Auto
    In dem Workshop kristallisierte sich heraus, dass eine Bewirtschaftung des Parkraums zwar einen guten Push-Faktor zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs darstellen würde, jedoch mit vielen Herausforderungen verbunden wäre. Daher soll der Fokus auf die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV gelegt werden, damit dieser mit dem Auto konkurrieren kann und letztlich als dauerhafte Alternative genutzt wird. Zudem wurde das Fördern von Elektromobilität mit dem dafür notwendigen Ausbau von Ladeinfrastruktur, u.a. unter Berücksichtigung von Parkplätzen für Menschen mit Behinderungen, thematisiert. Die FAU arbeitet aktuell an einem Konzept zur Bewirtschaftung der E-Ladesäulen, um der aktuellen doppelten Subventionierung der Pkw-Nutzung durch kostenlose Parkplätze und kostenloses Laden entgegenzuwirken.
  • Thementisch 4: Fahrrad
    Um eine bessere Erreichbarkeit für den Campus Erlangen-Süd zu gewährleisten, wäre der Ausbau von VAG-Rad-Stationen für die sogenannte „letzte Meile“ wünschenswert. Als Maßnahme sollen Gespräche zwischen der VAG, der Stadt Erlangen und der FAU angestoßen werden. Darüber hinaus besteht Bedarf nach sicheren und fahrradgerechten Abstellanlagen sowie nach Duschmöglichkeiten. Für die Finanzierung gilt es nun Fördermittel zu akquirieren, um den Ausbau von Fahrradabstellanlagen anhand der Priorisierung des Maßnahmenkatalogs voranzutreiben. Die Stadt Erlangen baut bspw. mit dem „1000-Bügel-Programm“ das Angebot von Fahrradabstellanlagen in der gesamten Stadt aus.
  • Thementisch 5: Kommunikation
    Fehlende Kommunikation in Bezug auf das Mobilitätsangebot kann dazu beitragen, dass nicht vom Auto auf den Umweltverbund umgestiegen wird. Für die Kommunikation zu nachhaltiger Mobilität könnten Multiplikatoren gewonnen werden, die als Vorbilder dienen. Für Studierende und Mitarbeitende sollen außerdem verschiedene Formate gewählt werden: während die Studierenden über die Sozialen Medien erreicht werden können, wird für die Mitarbeitenden auf Newsletter gesetzt. Wichtig ist hierbei immer eine neutrale Kommunikation und das Aufzeigen von umweltfreundlichen Möglichkeiten.

Fazit

Der Workshop zeigte vielfältige Herausforderungen und Lösungsvorschläge auf und schaffte Verständnis für die Sicht aller beteiligten Stakeholder am Mobilitätskonzept. Die Erkenntnisse fließen zusammen mit den über die Ideenbox eingereichten Maßnahmen in den Maßnahmenkatalog des Mobilitätskonzeptes ein.

Wir freuen uns nun auf die kommenden Schritte und die weitere Zusammenarbeit aller Beteiligten und bedanken uns herzlich für die Teilnahme am Workshop.